Eiszeit zur falschen Jahreszeit
Die Nacht vom Mittwoch 19.04.2017 auf den Donnerstag 20.04.2017 wird in die Geschichtsbücher des Weinbaus eingehen. In der Nacht und vor allem in den frühen Morgenstunden trat Frost flächendeckend in allen Anbaugebieten Deutschlands auf. Auch unsere Lagen in und um Klein-Winternheim blieben nicht verschont. Bei Minusgraden bis -5,5° Celsius konnten die frisch ausgetriebenen Reben nichts entgegensetzen. Grund hierfür war der aktuelle Entwicklungsstand der Reben, der durch die hohen Temperaturen der letzten Wochen zwei bis drei Wochen vor dem langjährigen Mittel lag. In dem aktuellen Stadium Knospenaufbruch bzw. Blattentwicklung sind die jungen Triebe völlig ungeschützt und hilflos dem Frost ausgeliefert. Schon bei Temperaturen unter 0° Celsius können die Triebe vollständig geschädigt werden, sodass diese absterben.
Vor allem unsere jungen Weinbergsanlagen traf es am stärksten. Mit Frostschäden bis 50% Ertragsausfall hat es diese Anlagen eiskalt erwischt. Wir sind glücklich, dass einige Weinbergslagen weitestgehend vom Frost verschont wurden und wir hier mit einer normalen Rebentwicklung rechnen dürfen. In anderen Lagen in Rheinhessen gab es Frostschäden bis zu 100%. Nun heißt es die nächsten Tage abwarten, ob die noch grünen Triebe sich erholen oder ob sie auch durch den Frost zu stark geschädigt wurden und absterben.